Zerstreuung – so die verantwortlichen bulletin-Redaktoren Sebastian Dümling und Julian Schmitzberger – ist nicht gestern, nicht morgen, sondern jetzt. Die unter diesem Schwerpunktversammelten Artikel skizzieren Kulturen der Zerstreuung, die sich als Fluchten aus den gekerbten Räumen der Gegenwartsgesellschaft verstehen. Den Auftakt macht Libuše Hannah Vepřek mit Beobachtungen zum Online-Spiel «Stall Catchers», das nicht nur entspannend wirkt, sondern auch zur Alzheimer-Forschung beiträgt. Anne Dippel befasst sich in ihrem Beitrag mit der «berechneten Zerstreuung» von Computerspielen. Laura Marie Steinhaus richtet ihren Blick auf das private Sammeln von Synthesizern & Co. Dabei nutzt sie Zerstreuung als produktive Lesart dieser Sammlungspraktiken zwischen Auseinandertreiben und Zeitvertreiben.
