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Der Arbeitshäusler: Vom Leben auf der Landstrasse im ausgehenden 19. Jahrhundert

Carl Twele
Das volkskundliche Taschenbuch

Treibsand der Industrialisierung - Ein virtuos geschriebener Bericht aus dem Leben eines «Landstreichers»

Das volkskundliche Taschenbuch, Band 44 - Der Arbeitshäusler: Vom Leben auf der Landstrasse im ausgehenden 19. Jahrhundert. Hrsg. von Paul Hugger und Silke Wagener-Fimpel
Zürich: Limmat Verlag, 2006 | 200 S., 42 Zeichnungen des Autors.

CHF 34.-, € 21.80 | ISBN 978-3-85791-508-6

 

Treibsand der Industrialisierung - Ein virtuos geschriebener Bericht aus dem Leben eines «Landstreichers»

An einem Winterabend kämpft sich ein junger Mensch über eine schneebedeckte Landstrasse im deutschen Harzgebiet. Der Arbeitslose sucht Unterkunft in einer Waldschenke. Dort wird er von einem berittenen Gendarmen aufgegriffen und in einem willkürlichen Verfahren wegen angeblichen Vagabundierens zu sechs Monaten Arbeitshaus verurteilt.
Mit grossem erzählerischem Talent beschreibt Twele das Innenleben dieser Arbeitshäuser und ihrer Bewohner. Er bricht unter dramatischen Umständen aus und reist mit einer Zigeunerfamilie durch halb Europa. Zurück in Deutschland, wird er Zeuge eines Tötungsdelikts, das auch ihm zum Verhängnis wird. Der Bericht endet mit einem überraschenden Bekenntnis.
Tweles autobiografischer Bericht ist ein packendes Dokument zur Sozialgeschichte Deutschlands im ausgehenden 19. Jahrhundert, als rasante Industrialisierungsschübe nebenbei Hunderttausende arbeitslos machten und auf die Landstrasse trieben, ein buntes Volk von Randständigen.

Zu Carl Tweles Leben und Biografie ist weiter nichts bekannt. Das Selbstporträt (Bleistiftzeichnung, datiert 1901) stammt aus dem handschriftlichen Fundstück.